Kurz vor Jahresende 2018 veröffentlichte das niederländische Ministerium für Arbeit und Soziales (Ministerie voor sociale zaken en werkgelegenheid) eine Pressemitteilung, nach der das Ministerium 17 Millionen Euro für eine kostenlose Karriereberatung für ältere Arbeitskräfte zur Verfügung stellt. Diese Karriereberatung kann noch bis zum 09.01.2020 von allen Arbeitskräften in den Niederlanden, die älter als 45 Jahre sind, in Anspruch genommen werden. Dazu muss die Arbeitskraft sich mit einem Karriereberater in Verbindung setzen, der die Subvention in Höhe von 600 Euro beantragen kann.
Nach den Vorstellungen des Ministeriums soll sich die Beratung aus individuellen Gesprächen zwischen der Arbeitskraft und dem Berater zusammensetzen. Dabei soll die aktuelle Tätigkeit der Arbeitskraft evaluiert sowie die Fähigkeiten und Vorlieben der Arbeitskraft und ihre zukünftigen Beschäftigungsmöglichkeiten ermittelt werden.
Die Beratung ist nicht nur für Arbeitskräfte gedacht, die ihren Arbeitsplatz wechseln möchten. Sie soll auch anderen Arbeitskräften zugutekommen, weil die Anhebung des Renteneintrittsalters in den Niederlanden verlangt, dass rechtzeitig im Voraus geplant wird. Auch Arbeitgeber, die ihre Arbeitskräfte bei der Entwicklung ihrer Laufbahn unterstützen möchten, können unter bestimmten Voraussetzungen auf die Subvention zurückgreifen.
Die Initiative passt zu dem Anliegen des niederländischen Staats, Arbeitskräfte zum lebenslangen Lernen anzuhalten. Darin liegt naturgemäß auch ein eigenes Interesse, weil qualifizierte Arbeitskräfte leichter zu vermitteln sind.
In diesem Zusammenhang ist ebenfalls positiv festzustellen, dass die ursprünglich für 2019 vorgesehene weitere Einschränkung der Möglichkeit, Kosten für Fortbildungen von der Einkommenssteuer in Abzug zu bringen, noch nicht umgesetzt wird. Diese Möglichkeit soll allerdings ab 2020 durch eine neue Regelung, deren Inhalt noch nicht feststeht, ersetzt werden. Abzuwarten bleibt, welche Vorschläge das niederländische Ministerium für Arbeit und Soziales hier entwickelt.
DNHK, Ulrike Tudyka