Wirtschaftsnews

Niederländisches BIP sinkt weniger stark als EU-Durchschnitt

15.05.2020

Die niederländische Wirtschaft ist durch die Corona-Krise in eine Rezession gefallen. Doch im europäischen Vergleich seht das Land noch gut da.

Die COVID-19-Pandemie und die damit einhergehenden Beschränkungen hinterlassen auch in den Niederlanden deutliche Spuren. Wie das Centraal Bureau voor de Statistiek (CBS) mitteilt, schrumpfte die Wirtschaft im ersten Quartal 2020 im Vergleich zu den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres um 1,7 Prozent. Im Vorquartal wuchs das Bruttoinlandsprodukt hingegen noch um 0,4 Prozent. Verglichen mit den Zahlen für die Eurozone insgesamt ist der Rückgang in den Niederlanden jedoch noch verhältnismäßig gering. 

Private Haushalte geben weniger aus 

Laut dem niederländischen Statistikamt (CBS) handelt es sich um den größten Einbruch nach dem ersten Quartal 2009. Damals sank das das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorquartal um 3,6 Prozent. Den aktuellen Rückgang im ersten Quartal führt die Behörde vor allem auf den geringeren Verbrauch der privaten Haushalte zurück. Sie gaben in den ersten drei Monaten des Jahres 2,7 Prozent weniger aus – insbesondere für Gastronomie, Freizeit, Kultur und Bekleidung – als im vierten Quartal 2019. Für Lebensmittel wurde tiefer in die Tasche gegriffen. Das Gastgewerbe musste Mitte März schließen, auch die Einkaufsstraßen waren leergefegt. Nur Supermärkte verzeichneten mehr Umsatz. Die Konsumausgaben des Staates gingen im ersten Quartal um 1,4 Prozent und die Investitionen um 1,1 Prozent zurück. 

Rückgang in Eurozone bei 3,8 Prozent 

Auch den Außenhandel hat CBS erfasst. Im ersten Quartal 2020 lagen die Exporte von Waren und Dienstleistungen auf dem gleichen Niveau wie zwölf Monate zuvor. Wenn man ins Detail schaut, zeigt sich ein differenzierteres Bild. So exportierten niederländische Unternehmen im ersten Quartal dieses Jahres mehr chemische Produkte, elektrotechnische Maschinen und Ausrüstungen. Die Exporte von Transportmitteln und Erdgas waren hingegen etwas niedriger als vor einem Jahr. 

Es ist das erste Mal seit dem ersten Quartal 2014, dass die niederländische Wirtschaft schrumpft. Dennoch fällt die Rezession weniger drastisch aus als erwartet: Die Analysten der drei großen niederländischen Banken gingen zunächst von einer durchschnittlichen Schrumpfung von etwas mehr als zwei Prozent aus. Zu Beginn des Monats hatte Eurostat als vorläufige Zahl einen Rückgang von 3,8 Prozent für die gesamte Eurozone angekündigt. 

 

Quelle: CBS

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